Ein Engpass an beruflich qualifizierten Fachkräften ist im Kontext des demographischen Wandels absehbar, dennoch scheint sich in das Ausbildungsplatzangebot noch nicht im ausreichendem Maße für weniger leistungsfähige Schulabgänger zu öffnen. Und doch ist davon auszugehen, dass zunehmend Jugendliche /junge Erwachsene Eingang in die betriebliche Ausbildung finden, die sich bislang in spezifischen Bildungsmaßnahmen bspw. des Übergangssystems aufhielten (mehr Infos siehe hier). Beim Durchlaufen des Bildungssystems konnten sich u.a. diese Jugendlichen nicht die Tiefe in dem Bereich der Selbst- und sozialen Kompetenzen aneignen, die für das Bestehen in der Arbeitswelt erforderlich sind. Dies sagt jedoch mitunter wenig über die Potentiale der Jugendlichen selber aus, sondern legt die Vermutung nahe, dass in dem jeweiligen Umfeld der Jugendlichen nicht die notwendigen Impulse und Ressourcen für eine entsprechende Entwicklung vorhanden waren, oder genutzt werden konnten. Deshalb müssen innovative Wege gesucht werden, mit denen kleine und mittlere Betriebe sensibilisiert und unterstützt werden, eine berufliche Ausbildung für die eigene Fachkräftesicherung erfolgreich gestalten und abschließen zu können. Das Festhalten an einer Verengung der betrieblichen Rekrutierungsstrategien auf spezifische Zielgruppen, bspw. auf besonders leistungsstarke Jugendliche, würde der Gesamtheit aller Jugendlicher nicht gerecht werden und auch nicht einer erfolgreichen Fachkräfterekrutierung.
Es sollte das Bewußtsein gestärkt werden, dass ein möglicher Ausbildungserfolg u.a. nicht durch fixierte Voraussetzungen, sondern durch die Entwicklung und durch die Lernleistung der Jugendlichen erzielt werden kann. Die Berufsausbildung stellt auch eine Persönlichkeits- und Kompetenzentwicklung dar und bei einer entsprechenden Unterstützung und Begleitung kann hier in einer Zeitspanne von zwei bis drei Jahren viel aus Sicht der Jugendlichen aber auch mit Perspektiven einer erfolgreichen Fachkräftesicherung gewonnen werden.